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AutorenbildWolfgang Gründinger

Die Wahrheit über das Elektro-Auto: 12 Fakten, die jeder kennen muss

Aktualisiert: 8. Aug.



Es ist der Megatrend der 2020er Jahre: das E-Auto. Immer mehr Menschen steigen von fossilen Kraftstoffen auf Strom um.


Trotzdem halten sich viele Mythen hartnäckig: über Kosten, Klimabilanz oder Sicherheit. Manche von diesen Ängsten und Einwänden stimmten einmal, sind aber längst durch den technischen Fortschritt überholt. Dieser Faktencheck rund um das E-Auto räumt mit alten Vorurteilen auf.


Hier sind 12 Fakten, die Sie über E-Mobilität kennen müssen.


Fakt 1: Die ganze Welt setzt auf Elektroautos.


Die Revolution kommt schneller, als wir glauben. Die ganze Welt setzt auf Elektroautos.


2017 sagten Wissenschaftler voraus: 2022 werden 10% aller Neufahrzeuge elektrisch fahren.


2023 berichtete die Internationale Energieagentur (IEA): Schon 18% aller Autos fahren elektrisch.


Der Marktanteil von E-Autos steigt rapide an:


  • In China stieg der Marktanteil von Elektroautos von 5% in 2018 auf 38% in 2023 - also in nur sechs Jahren.

  • In Europa stieg der Marktanteil von 2% auf 21%.

  • In den USA  stieg der Marktanteil von 2% auf 10%.

  • Weltweit stieg der Marktanteil von 2% auf 18%.


Der Verbrenner stirbt aus - weltweit.


Grafik: IEA



In Norwegen - einem der Vorreiter für Elektromobilität - waren Mitte 2024 bereits 91,9% (!) aller neu zugelassenen Pkw mit Elektromotor betrieben, davon fast alle rein elektrisch (kaum Hybrid).



Grafik: LeRafl


Auch in China gilt der gleiche Trend: Bereits jetzt werden dort mehr E-Autos als Verbrenner neu zugelassen.


Grafik: CarbonBrief



Fakt 2: E-Autos sind unterm Strich oft günstiger als Verbrenner - bereits heute.


E-Autos sind teuer? Von wegen! Das Gegenteil ist richtig, wenn man alle Kosten einbezieht. Und zwar nicht erst in ferner Zukunft, sondern schon heute.


Ein E-Auto kostet in der Anschaffung heute zwar oft noch mehr als ein vergleichbarer Verbrenner. Spätestens 2027 werden aber E-Autos schon in der Herstellung billiger sein als Verbrenner, sagt eine Studie von Bloomberg New Energy Finance.


Eine Studie des ADAC zeigt: Unterm Strich sind E-Autos bereits heute oft günstiger als ein Verbrenner, wenn man auch die Betriebskosten über die gesamte Nutzungsdauer einbezieht. Ein E-Auto muss nämlich nicht nur seltener in die Werkstatt, sondern spart auch ordentlich Geld beim Tanken. Ladesäule schlägt Zapfsäule!


Der ADAC rechnet vor: Ein VW ID.3 ist zum Beispiel 600 Euro pro Jahr günstiger als der Golf mit Verbrennungsmotor. Ein Mercedes EQA hat zumindest vergleichbare Kosten wie der fossile GLA.

Auch der jährliche “Auto-Kosten-Index” (Car Cost Index) belegte schon 2021: Ein E-Auto ist in Deutschland im Unterhalt preiswerter als ein Verbrenner. In der Mittelklasse ist das E-Auto im Leasing mit 760 Euro monatlich um 200 Euro günstiger als ein Diesel und 118 Euro günstiger als ein Benziner. Und das bereits vor der Preisexplosion seit Putins Angriff auf die Ukraine, die Sprit nochmal verteuert hat.


Benzin und Diesel werden in Zukunft eher noch teurer werden. Zugleich wird Strom aus erneuerbarer Energie tendenziell immer billiger. Unschlagbar ist der selbst produzierte Solarstrom von der Solaranlage auf dem eigenen Dach. Damit lässt sich das Auto zu Schnäppchenpreisen laden!


»Wer jetzt ein neues Auto anschaffen will oder muss, fährt elektrisch sicherlich besser als mit einem Verbrenner.«
Constantin Hack, Automobilclub ACE

Fakt 3: E-Autos haben zweifellos eine positive Klimabilanz.


Die Klima-Bilanz von E-Autos ist eindeutig positiv - bereits beim heutigen Strommix. Das belegt eine Studie der gemeinnützigen und unabhängigen Umwelt- und Verkehrsorganisation ICCT (International Council on Clean Transportation).


Über den gesamten Lebenszyklus - von der Batterieherstellung über die Nutzung bis zur Verschrottung - liegen die gesamten Emissionen eines E-Autos bereits jetzt bis zu 69 Prozent unter dem eines vergleichbaren Verbrenners, rechnen die Fachleute vor.


In der Zukunft können sie sogar noch klimaschonender werden: Je mehr Ökostrom im Netz ist, und je ausgereifter die Batterieproduktion wird, und umso mehr auch die Fabriken mit Ökostrom betrieben werden, desto besser wird die Bilanz.


Weitere Untersuchungen bestätigen die eindeutig positive Klimabilanz des E-Autos: so etwa die Technische Universität Eindhoven, das Fraunhofer Institut für Innovations- und Systemforschung, das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, und das Öko-Institut. Wenn der Akku noch länger hält als bisher angenommen (worauf die TU München im April 2022 hinweist), ist die Bilanz sogar nochmal besser.


Bei einer Vollversorgung mit Ökostrom verursacht ein E-Auto sogar “mindestens zehnmal weniger Emissionen als das, was mit Verbrennungsmotoren, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, erreicht werden kann”, schreiben die Wissenschaftler der Technischen Universität Eindhoven.


Frühere Studien bescheinigten dem E-Auto zwar zu weniger positive Ergebnisse. Diese Studien sind jedoch inzwischen veraltet, z.B. was ihre Annahmen zur Entwicklung im Strommix betrifft. Patrick Plötz, Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, sagt dazu: "Zunächst einmal sind ältere Studien zu dem Thema stark überholt. Besonders bei der Herstellung der Batterien hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan, so dass die CO2-Bilanz von E-Autos noch einmal besser geworden ist."


Fazit: Die Klimabilanz des E-Autos ist bereits heute deutlich positiv. Daran bestehen bei Wissenschaftlern keine Zweifel mehr! Und die Bilanz wird umso besser, je mehr Strom aus Sonne und Wind wir produzieren.



Fakt 4: Rohstoffe wie Kobalt und Lithium können nachhaltig gewonnen werden.


Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium sind u.a. auch in Batterien enthalten. Beide Rohstoffe zählen jedoch nicht zu den Seltenen Erden, wie oft fälschlicherweise behauptet wird.


Der Abbau von Kobalt und Lithium ist umstritten, und auch hier kursieren viele Gerüchte und Halbwahrheiten. Wie auch für andere Rohstoffe wie Kupfer und Blei oder fossile Energien wie Kohle, Öl und Gas gilt: Der Abbau ist immer ein Problem, wenn er nicht soziale und ökologische Standards achtet.


Lithium stammt größtenteils aus Australien und Südamerika. In Australien wird es im Bergbau gewonnen, in Südamerika aus Sole, also aus unterirdischen Salzwasser-Reservoiren. Der vermeintlich hohe Wasserverbrauch beim Abbau von Lithium bezieht sich nur auf die Gewinnung aus Salzwasser-Reservoiren, doch dabei handelt es sich nicht um Trinkwasser, sondern eben um ungenießbares Salzwasser. Tatsächlich ist der eigentliche Wasserverbrauch nicht sehr hoch. “Für das Lithium in einer großen Autobatterie braucht man so viel Wasser wie für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch”, sagt der Ingenieurwissenschaftler Prof. Dr. Volker Quaschning von der HTW Berlin.


Kobalt wird derzeit vor allem im Kongo gewonnen, wo auch Kinderarbeit verbreitet ist. Dabei handelt es sich um ein generelles Problem der Weltwirtschaft, das kaum durch den Verzicht auf einzelne Produkte, sondern nur durch faire Handelsbedingungen zu lösen ist. Denn: Kobalt wird nicht nur in Batterien eingesetzt, sondern in vielen anderen Produkten, z.B. in Ventilsitzringen für Verbrennungsmotoren oder in Turbinenschaufeln von Flugzeugtriebwerken und Gasturbinen. Erfreulicherweise können moderne Batterien für inzwischen auf Kobalt nahezu verzichten. Wissenschaftler rund um die Welt forschen bereits an vollständig kobaltfreien Batterien. Dadurch wird das Problem für E-Autos völlig behoben.


Die Nachhaltigkeits-Bilanz von E-Autos ist also bereits heute gut und wird umso positiver, je weiter die Technik voranschreitet.


Verbrenner brauchen viele kritische Rohstoffe - vor allem gigantische Mengen an Öl für Benzin und Diesel. Zu den größten Öl-Exporteuren zählen Saudi-Arabien, Russland und der Irak. Der Unterschied von batteriebetriebenen Fahrzeugen zu Verbrennungsmotoren besteht darin, dass Rohstoffe nicht verbrannt werden wie bei erdöl-basierten Kraftstoffen. Batterierohstoffe können recycelt werden, was den Bedarf an Bergbaukapazitäten auf lange Sicht deutlich reduziert. Im Gegensatz dazu gibt es am Ende der Lebensdauer von Verbrennungsmotoren kein Öl, das recycelt werden könnte. 


Der Bericht „The Battery Minerals Loop“ des Rocky Mountain Institute ergibt: Trotz steigender Nachfrage nach Batterien wird die Spitze der Nachfrage nach geförderten Mineralien im Laufe des kommenden Jahrzehnts erreicht. Mitte der 2030er Jahre wird der Höhepunkt der Nachfrage nach neuen Batteriemineralien aus dem Bergbau erreicht. Bis 2050 wird diese Nachfrage auf nahe Null sinken. Grund dafür ist die Wiederverwendung von bereits eingesetzten Rohstoffen, sowie die Reduktion und der Ersatz der Rohstoffe. Für einen autarken Kreislauf an Batterien weltweit müssen wir insgesamt 125 Millionen Tonnen Mineralien abbauen. Das ist 17-mal weniger als die Menge an Öl, die wir jedes (!) Jahr fördern und für den Straßentransport verarbeiten. Und bei den heutigen Rohstoffpreisen ist dies zudem etwa 20-mal günstiger.


Entwicklung der Nachfrage nach Batterierohstoffen

Grafik: RMI



Fakt 5: Ein Akku für das E-Auto hält 160.000 Kilometer - und deutlich mehr.


Bei einem Handy gibt der Akku schon nach ein paar Jahren den Geist auf. Bei einem E-Auto sind die Ladesteuerung und die thermische Überwachung und Regelung aber ganz anders ausgelegt. Die Angst vor einem Akku-Schwund hat daher keine Grundlage.


Die Autohersteller geben bereits heute eine Garantie von 160.000 Kilometern auf den Akku. Das bestätigt der ADAC. Ein Härtetest der TU München beweist: Selbst unter Extrembedingungen verringert sich die Reichweite des Fahrzeugs nach 150.000 Kilometern nur um knapp 10 Prozent.


Fällt die Kapazität des Akkus unter einen Schwellwert, wird die Garantie wirksam. Selten muss dabei der ganze Akku ausgetauscht werden. Oft reicht es, einzelne Zellen zu erneuern. Das spart Geld und Ressourcen.


Die ersten Hersteller bieten mittlerweile eine Garantie von sogar einer Million Kilometern. Damit könnte man 1111 Mal ganz Deutschland von Nord nach Süd durchqueren. Diese Garantien wird es in Zukunft noch häufiger geben.


Fakt 6: Keine Angst vor wenig Reichweite!


Die meisten Menschen fahren im Alltag nur kurze Strecken: Im Durchschnitt fahren Menschen auf dem Land täglich insgesamt 37 Kilometer, in Großstädten sogar nur insgesamt 22 Kilometer. Das zeigt der Mobilitätsbericht des Bundesverkehrsministeriums.


Das schaffen sogar die kleinsten E-Autos locker. Nur kleinere Modelle haben Reichweiten von unter 200 Kilometern. Viele kommen auf 400 Kilometer echte Reichweite, wie eine Auswertung von CHIP ergab. Das stärkste E-Auto schafft derzeit eine Strecke von 660 Kilometern. Modelle mit noch höheren Reichweiten sind schon in der Mache.


Klar: Für die Fahrt in den Urlaub braucht man auch mal mehr Reichweite. Mit den 1 Million Ladepunkten, die bis 2030 allein in Deutschland geplant sind, kommt man aber gut ans Ziel - zumal man bei sehr langen Autofahrten ohnehin Zwischenstopps einplant. Oder man leiht sich für die Urlaubsreise ein Auto mit hoher Reichweite, und fährt im Alltag mit einem Auto mit kleinerer Batterie.


Erfahrungsberichte von Langstreckenfahrten mit dem E-Auto zeigen jedenfalls: Auch mit einem vollgepackten E-Auto kann man entspannt sogar von München bis nach Schottland fahren.


“Daran gibt es wirklich nichts mehr zu meckern, 90 % aller Autokäufer sollten damit problemlos zurechtkommen. Die Modelle sind da, die Ladeinfrastruktur ist da, es funktioniert einfach.”
Robin Engelhardt, professioneller Auto-Tester, über E-Autos

Fakt 7: E-Autos halten auch Kälte und Fluten stand.


E-Autos kommen gut durch den Winter!


Der ADAC stellt klar: E-Autos verbrauchen zwar bei Kälte mehr Strom. Aber trotzdem funktionieren sie auch bei eisigen Temperaturen. Selbst im Stau und bei Minusgraden braucht man keine Angst haben: “Mit einem Elektroauto im Stau darf die Heizung auch bei eisiger Kälte problemlos mehrere Stunden auf Wohlfühltemperaturen laufen”, schreibt der ADAC.


Das E-Auto hat sogar einen großen Vorteil gegenüber dem Verbrenner: Es wird sofort warm! Denn, so schreibt der ADAC: Alle E-Autos haben eine Standheizung und erzeugen warme Luft direkt, ohne dass erst der Motor Abwärme erzeugen müsste. Damit bleibt auch das Eiskratzen erspart. Und: Wenn das Auto an das Stromnetz angeschlossen ist, kann es den Strom für das Aufheizen noch aus dem Stromnetz beziehen. Dann ist es bereits wohlig warm, wenn man einsteigt, und hat trotzdem eine volle Batterie.


Vielleicht ist das auch ein Grund, warum ausgerechnet so kalte Länder wie Norwegen oder Schweden weltweit zu den Vorreitern in E-Mobilität gehören. Dort sind über die Hälfte aller neu zugelassenen Autos schon elektrisch.


Übrigens: Auch durch überflutete Straßen können sich E-Autos bewegen. Kein E-Auto geht kaputt, nur weil es einmal über eine überflutete Straße fährt. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie U-Boote angetrieben werden? Richtig: durch einen Elektromotor!


Fakt 8: E-Autos sind sicher.


E-Auto sind sicher - und sogar sicherer als Verbrenner!


In den sozialen Medien kursieren zwar angebliche Videos von Explosionen von E-Autos, die immer wieder verwendet werden, in Wahrheit aber einen mit Gasflaschen beladenen Lkw oder einen explodierenden Gastank zeigen.


Der ADAC stellt klar: “Keines der aktuellen Elektroautos ist bislang bei einem Crashtest negativ aufgefallen. Im Vergleich mit herkömmlich angetriebenen Pkw ist die Sicherheit von Elektroautos wegen der optimierten Crashstruktur im Fahrzeug sogar oft besser.”


Und auch die Medienberichte über brennende E-Autos hält der ADAC für übertrieben: “Ein brennendes Elektroauto erregt viel Aufmerksamkeit, da die Technologie noch neu ist und die Menschen sowie Medien dementsprechend aufmerksam sind – Angst ist dagegen unbegründet. Aktuell gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Elektroautos mit oder ohne Unfalleinwirkung eher zum Brennen neigen als Autos mit Verbrennungsmotor.”


In der Forschung gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass E-Autos häufiger brennen als Verbrenner, sagt Patrick Plötz, Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI. "Es gibt eine Reihe von Zahlenmaterial von Versicherern, wie viele Autobrände sie je nach Antriebsart zahlen mussten. Demnach brennen batterieelektrische Fahrzeuge zwischen zehn und 100 mal seltener als Verbrenner."


Zahlen der US-Autoversicherung AutoinsuranceEZ belegen: Pro 100.000 verkaufter Einheiten brennen 25 E-Autos. Bei Verbrennern sind es dagegen 1.530 pro 100.000.


Jörg Zganiatz, Fachabteilungsleiter Unfallanalytik und technische Gutachten bei der Prüfgesellschaft DEKRA, sagt: Brennende E-Autos seien nicht gefährlicher als Verbrenner. "Wir haben keine Erkenntnisse, dass Elektroautos sich bei einem Brand kritischer verhalten als normale Pkw", so Zganiatz.


Die Schweizerische Eidgenössische Material- und Prüfanstalt bestätigt, dass E-Autos zwar kein erhöhtes Brandrisiko haben. Richtig ist allerdings auch: Ein Feuer bei einem E-Auto ist schwieriger zu löschen. Hier müssen dann große Mengen Wasser zum Einsatz kommen, um die Batterie zu kühlen, und die Batterie würde das Löschwasser chemisch belasten. So erklärt Uwe-Peter Schieder vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: Löschen mit CO2, wie sonst gängig, ist bei Lithium-Ionen-Batterien nicht sinnvoll. Außerdem sind die Batterien geschützt verbaut und dadurch schwerer zu löschen.


Der Feuerwehr-Verband stellte aber klar, dass die Feuerwehr natürlich auch E-Autos löschen kann: „Aufgrund der aktuellen Berichterstattung in den verschiedensten Medien erscheint es wichtig zu betonen, dass auch Elektrofahrzeuge von den Einsatzkräften der Feuerwehr gelöscht werden können.”



Fakt 9: E-Mobilität sichert Arbeitsplätze.


Die Arbeitsplätze, die Deutschland wegen der Elektro-Mobilität verliert, sind nicht weg - sie sind nur woanders. Nämlich in den Ländern, die den globalen Megatrend zur Elektro-Mobilität schon früh erkannt und investiert haben: vor allem in China. Leider hat Deutschland lange die Zeichen der Zeit verschlafen. Der Strukturwandel in der heimischen Automobilindustrie muss daher jetzt umso schneller gehen, um nicht den Anschluss zu verpassen.


Der Wandel zur Elektro-Mobilität kostet dabei zwar bestehende Arbeitsplätze, schafft aber gleichzeitig neue. Der Bedarf an Arbeitskräften bleibt daher ungefähr gleich. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung BCG.


Was garantiert Arbeitsplätze kostet: das Festhalten am fossilen Verbrennungsmotor, während sich der Rest der Welt bewegt.


Fakt 10: Strom ist deutlich effizienter als Wasserstoff und E-Fuels


Die Zukunft des Pkw gehört dem E-Auto, nicht dem Wasserstoff oder E-Fuels.


Auch Wasserstoff-Autos sind eigentlich E-Autos. Denn auch sie werden von einem Elektromotor angetrieben. Der Unterschied besteht darin, dass eine Brennstoffzelle aus Wasserstoff den Strom direkt an Bord herstellt - anstatt sie in einer Batterie zu speichern. In der Brennstoffzelle reagieren der gasförmige Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser, und der dabei entstehende Strom treibt den Motor an.


Der Wasserstoff muss aber erst hergestellt werden. Genau das ist der entscheidende Nachteil, schreibt die Unternehmensberatung PwC. Denn: Beim Batterie-Auto wird der Strom aus Solaranlagen und Windrädern direkt in die Batterie geladen. Damit schafft es einen Wirkungsgrad von 70 Prozent, teils mehr.



Bei einer Brennstoffzelle wird der Wasserstoff erst hergestellt (derzeit meistens aus Erdgas, künftig auch vermehrt aus Ökostrom). Dann wird der Wasserstoff aufwendig transportiert und gespeichert (die Komprimierung als Gas geht nur mit sehr hohem Druck von 700 Bar). Schließlich wird er wieder in Strom umgewandelt.


Bei jeder Umwandlung geht Energie verloren. Damit schafft das Wasserstoff-Auto laut PwC einen Wirkungsgrad von nur 36 Prozent. Das macht Wasserstoff absolut ineffizient. Denn er braucht zweimal, teils bis zu dreimal so viel Strom wie die Batterie - und damit auch zwei- bis dreimal so viele Solaranlagen und Windräder. Das ist Verschwendung.


Das gilt übrigens auch für die oft gehörte Methanol-Brennstoffzelle. Denn auch Methanol muss erst aufwendig hergestellt werden - aus Erdgas, mit Strom, oder aus Pflanzenabfällen. Auch hier ist es deutlich effizienter, direkt Strom in der Batterie zu speichern anstatt ihn vorher mehrfach mit Verlusten umzuwandeln.



Fakt 11: Die Stromnetze halten, auch wenn mehr E-Autos laden wollen.


Was würde passieren, wenn 10 Millionen Verbrenner-Autos zugleich tanken wollten? Richtig: An den Tankstellen wären lange Schlangen. Es kommt aber praktisch nie vor, dass “alle” zugleich tanken.


Ähnlich ist es auch bei E-Autos. Nicht alle E-Auto-Fahrer werden zugleich laden.


Außerdem: Intelligente Ladesysteme können dafür sorgen, dass ein E-Auto vor allem dann geladen wird, wenn ohnehin viel überschüssiger Strom im Netz ist - zum Beispiel zur Mittagszeit, wenn viel Solarstrom produziert wird, oder nachts, wenn der sonstige Strombedarf sinkt. So wird der Strombedarf intelligent verteilt.


Noch besser: E-Autos können als riesige, dezentrale Batterie für das Stromnetz dienen. Das sogenannte bidirektionale Laden ermöglicht es, dass die Auto-Batterien nicht nur geladen werden können, wenn viel Strom im Netz ist, sondern auch entladen werden können, wenn der Strom knapp ist. Damit können Autobesitzer nochmal profitieren, indem sie ihr Auto als Batterie für die Gesellschaft bereitstellen und dafür einen Bonus erhalten.


Fakt 12: Am besten lädt man sein E-Auto mit dem Solarstrom vom eigenen Dach.


Der Solarstrom vom eigenen Dach ist unschlagbar günstig, um sein E-Auto zu laden. So spart man sich viel Geld. Nebenher ist der Solarstrom sauberer als der allgemeine Strommix aus dem Netz. Daher lädt man sein E-Auto am besten aus der eigenen Solaranlage.



Für das Laden zuhause braucht man eine Wand-Ladestation, eine sogenannte Wallbox. Zwar kann man sein E-Auto prinzipiell auch an der normalen Steckdose anschließen, aber Steckdosen sind auf die Belastung nicht ausgelegt und können mitunter sogar einen Brand verursachen. Das Laden mit der Wallbox ist dagegen nicht nur sicher, sondern auch schneller, bequemer und intelligenter.





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